28.05.2004 | Schwäbische Zeitung Ehingen Verlag C. L Feger 

Mit der Pfingstsonntagsausgabe der Schwäbischen Zeitung endet die verantwortliche Tätigkeit von Mitgliedern der Familie Feger für die Lokalausgabe Ehingen der Schwäbischen Zeitung. Veit Feger wurde kürzlich sechzig Jahre alt und freut sich auf eine ruhigere Zeit, mit endlich mal Urlaub. 

Mitglieder der Familie Feger haben für die Ehinger Heimatzeitung seitdem Jahre 1834 gearbeitet. Künftig liegt die volle Verantwortung für die Ehinger SZ-Lokalausgabe bei der Schwäbischen Zeitung Ehingen GmbH & Co. KG, einer Tochtergesellschaft des Schwäbischen Verlags in Leutkirch. Die Leitung der Lokalredaktion übernimmt Herr Ulrich Mäule. 

Wir, die Familie Feger, bedanken uns bei unseren treuen Lesern, wir bedanken uns bei unseren langjährigen Mitarbeitern, bei unseren zuverlässigen Zustellerinnen und Zustellern und bei unseren Anzeigenkunden für viele Jahre und Jahrzehnte guter Zusammenarbeit 

Wir wünschen dem Schwäbischen Verlag eine in jeder Hinsicht gute und erfreuliche Entwicklung und unseren bisherigen Lesern eine weiterhin interessante, gute Zeitung. 

Wir freuen uns auf den gemeinsamen Ausflug mit unseren Zustellerinnen und Zustellern am 9. Juni. 

Veit und Ulrike Feger

25.05.2004 | Imposanter Festzug durch die Stadt

EHINGEN-Die Bürgerwache kann Feste organisieren. Mit dem Festzug am gestrigen Sonntag schloss ein Fest über drei Tage, das Menschen bis aus Skandinavien, aus der Gegend von Wien und aus Südtirol nach Ehingen führte.

Dazu kam Prominenz wie der Inspekteur der Bundeswehr. Weihbischof Renz, der Regierungspräsident und viele weitere mit Rang und Namen.

Der Festzug gestern Nachmittag bot ein imposantes Schauspiel von fünfzig Gruppen in bunten Uniformen, mit viel Musik, mit etwa zweitausend Teilnehmern, nicht nur Gardisten, sondern auch Trachtenträger und eine Frauengruppe aus Waldkirch in Damenkleidung des 19. Jahrhunderts, dazu 130 Pferde, mehrere Kanonen auf Lafetten etc. – Einer der Mitmarschierenden war der Ehinger Oberbürgermeister in der Uniform der Bürgerwache.

Vor der Ehrengast-Tribüne zwischen Marktplatzbrunnen und Schlüssle standen Offiziere und nahmen einen Salut entgegen. Die Gardisten trugen historische Uniformen; viele sahen selbst bejahrt, einige fast gebrechlich aus. Die Wehren und Garden, teils beritten und teils mit ihren Musikzügen, ihren Trommler- und Pfeifer-Korps, kamen aus Weingarten, Rottenburg, Ravensburg, Reutlingen, Schwäbisch Hall, Laimnau, Neuhausen, Waldkirch, Mengen, Sigmaringen, Mergentheim, Hechingen, Amtzell, Hüttlingen, Lauchheim, Wiesenbach, Esslingen, Onach und St. Lorenzen (Südtirol), Trochtelfingen, Saulgau, Neustadt an der Weinstadt, Stuttgart, Haslach, Bretten, Tiengen, Ellwangen, Villingen, Freistadt, Dietenheim, Ochsenhausen, Mittelbiberach, Bensheim, Niederwangen, Donaueschingen, Waldburg, Altshausen, Schömberg, Crailsheim, Urach, Friedrichshafen. Schöne Festwagen kamen von der Gärtnerei Zeller und von der Brauerei Berg. – Das Wetter war günstig: keine brennende Sonne.

25.05.2004 | Zwei harte Nüsse – Neue Inszenierung 

GAMERSCHWANG – „Zwei harte Nüsse“ schlagen aufeinander! – Die Theatergruppe Gamerschwang führt zum 16. Mal ein schwäbisches Lustspiel auf, ab 12. Juni. 

Wie bisher wird in Glöcklers Schuppen die Bühne aufgebaut. Die Proben laufen seit März diesen Jahres. Das Theaterstück von Ulla Kling „Zwei harte Nüss” ist keine alltägliche Geschichte: Auf dem Lechnerhof ist der Kindersegen ausgeblieben. Die glückliche Ehe der Bauersleut (Herbert Diesch und Gertrud Renner) wird dadurch auf eine harte Probegestellt. Die Kräuter-Zens (Kerstin Striegl) spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Magd Vroni (Renate Allgaier) und der Knecht Loisl (Markus Striegl), die beide nicht gerade schön anzuschauen sind, machen alle Arbeit und erringen durch Ihr einfältiges, aber ehrliches und fleißiges Wesen die Zuneigung der Bauersleut. 

Gern würden diese die Beiden vereint und als Erben ihres Hofes sehen. Doch die Zwei sind so schiach, dass 
sie gegenseitig ihre Reize nicht erkennen. Da erscheint völlig unerwartet ein junger Poet (Tobias Striegl) 
auf dem Hof, der die Einsamkeit dazu nutzt, um schöne Verse zu machen. In seinem Überschwang glaubt er, aus der „schiachen Rosn” Vroni einen Schmetterling machen zu können. Seine Eltern (Egbert Mähr und Marion Metsch) tauchen auf, und der der Dorfpolizist (Frank Plickert) tritt in Aktion… 

Die Aufführungstermine sind am: Samstag, 12. Juni, 20 Uhr, Sonntag 13. Juni, 15 Uhr, Samstag, 19. Juni, 20 Uhr, Sonntag, 20. Juni, 15 Uhr. In diesem Jahr gibt es erstmalig an beiden Sonntagen um 15 Uhr eine Vorstellung. Die Abendvorstellung entfällt. – Für die Bewirtung sorgt wie jedes Jahr der Kegelclub. Die Eintrittskarten sind bei allen 
Spielern, bei Landwaren-Allgaier Allmendingen, im Café im Gesundheitszentrum und bei der Ehinger Volksbank (Zweigstelle Wenzelstein) erhältlich. 

Zu den Besonderheiten der Gamerschwanger Theatergruppe gehört, dass sie keinen offiziellen Regisseur kennt; die Mitglieder (vor allem der harte Kern von einem Dutzend Personen an der Zahl) übernimmt wechselnd besondere Aufga 
ben. Bisher, so Marion Metsch geb. Strigl im Gespräch mit der Ehinger SZ, hat das gut geklappt (auch wenn ihr 
Laientheaterspieler von anderswoher das nicht gern abnehmen). Aber M. Metsch geb. Strigl weiß, wovon sie redet: Die 33-jährige Krankenschwester (derzeit im Mutterschutz wegen Kind Nummer 1) macht seit Gründung der  Theatergruppe vor 16 Jahren mit.

25.05.2004 | „Voll zufrieden“ Interview von Dietmar Burgmaier

EHINGEN (bur) – Oberst Neu von der Bürgerwache ist mit Verlauf und Organisation des Landestreffens der Garden und Wehren am Wochenende „voll zufrieden”.

SZ: Herr Neu, wieviel Zuschauer sahen den Festumzug am Sonntag?

Neu: Mir liegen bisher leider keine Zahlen vor; beim Landestreffen vor zehn Jahren zählten wir siebentausend, diesmal waren’s wohl weniger.

SZ: Beim Großen Zapfenstreich am Samstagabend waren doppelt so viel Zuschauer im Stadion wie am Freitagabend beim Tattoo. Waren viele auswärtige Gäste im Stadion?

Neu: Ja, etwa die Hälfte der Zuschauer am Samstagabend waren auswärtige, die man beim Fronleichnams-Zapfenstreich auf dem Marktplatz nicht sieht.

SZ: Am Freitagabend goss es beim Auftritt des Gebirgsmusikkorps wie aus Kübeln. Warum beendete der dirigierende Oberstleutnant das Tattoo nicht als Sie ihm auf der Aschenbahn mit der Hand ein Zeichen gaben abzubrechen?

Neu: Der Generalinspekteur und ich waren der Meinung, dass das Musikkorps abbrechen sollte, doch dieser Befehl ließ sich nicht ausführen; der Dirigent wollte den Auftritt wie geplant zu Ende bringen. Problematisch war dies, weil verschiedene Instrumente des Korps; beispielsweise die Akkordeone, im Regen Schaden nehmen können. – Die Bundeswehrmusikerwaren nach dem Auftritt vollkommen durchnässt; sie zogen sich in ihrem Bus für den anschließenden Auftritt im Zelt um. Bei Auftritten im Freien  wie beim Tattoo oder bei Gelöbnissen hat das Korps eine zweite Uniform-Garnitur im Bus – für alle Fälle.

SZ: Hat man dem Musikkorps für diesen Auftritt in strömendem Regen gedankt?

Neu: Ja, der Generalinspekteur überreichte eine Medaille, General Oerding vom II. Bundeswehr-Korps und ich bedankten uns auch.

SZ: Gefiel den Zuschauern der Auftritt des Gebirgsmusikkorps?

Neu: Ja, so was sahen die Ehingen noch nie. Vielleicht können wir in ein paar Jahren wieder eine ähnliche Veranstaltung anbieten.

SZ: Generalinspekteur Schneiderhan war im „Adler“ einquartiert. Wie verbrachte er seine freie Zeit? Neu: Nach dem Empfang im Rathaus am Freitag nahm er an einer Stadtführung teil; am Samstagnachmittag besuchte er seine in der Heimatstadt Saulgau lebende Mutter. – Der Generalinspekteur, der stellvertretende Kommandeur der schwedischen
Garde und ich berieten am Sonntagmorgen, wie die Partnerschaft zwischen schwedischer und Ehinger Garde fortgeführt wird. Schneiderhan und der Stab des II. Korps in Ulm
unterstützen diese Freundschaft weiterhin.

SZ: Wie kam es, dass Schneiderhan eingeladen wurde?

Neu: Im Rahmen von Partnerschaftstreffen lernte ich ihn kennen. Damals, vor 15 Jahren, war Schneiderhan Oberstleutnant in Münsingen. Bei Zusammenkünften in Saulgau und Berlin bat ich Schneiderhan um seinen offiziellen Besuch beim Landestreffen.

SZ: Sind die schwedischen Gardisten aktive Soldaten?

Neu: Teils, teils. Es sind einige „Reservisten” dabei, aber auch aktive Offiziere, etwa der die Musketiere führende Hauptmann. Er fliegt in wenigen Tagen in den Kosovo, wo er bis Weihnachten bei der KFOR, der internationalen Schutztruppe, dient.

SZ: Hat das Landestreffen dem kommandierenden General des II. Korps, Ulm, gefallen?

Neu: General Oerding stammt aus Norddeutschland. Weil es Bürgerwehren nur in Baden-Württemberg gibt, war das Landestreffen für Oerding recht interessant.

SZ: Der Kasse der Bürgerwache hat das Landestreffen sicher gut getan. Neu: Wir haben noch nicht abgerechnet; ich hoffe, dass wir die Kosten decken können. Die Verköstigung der schwedischen Gäste und die Miete fürs Festzelt sind ein Großteil der Kosten. – Die Schweden wohnten im Josefinum, sie fuhren mit einem Bus und einem Lastwagen wieder nach Hause.

24.05.2004 | Brunnensprung ohne Hosen

Kommentar

In der Nacht zum Samstag, nach Mitternacht, sprangen drei Männer nackt in den Marktplatzbrunnen. Ein Anwohner rief die Polizei, und die kam auch suchte nach den angeblichen Übeltätern.

Tagaus, tagein sehen wir im Fernsehen und an den Zeitschriftenständen Bilder von ziemlich entblößten
Menschen. Wer das nicht sehe will, schaut weg, kauft die Zeitschrift nicht, meldet seinen Fernseher ab (was eigenartigerweise doch niemand tut). Es gibt genügend Möglichkeiten, etwas zu übersehen, was uns nicht gefällt.

Wenn wir aber nun leibhaft nackte Menschen in einen Brunnentrog steigen sehen, wenn wir diese nackten Männer nicht einfach abbestellen können wie eine Zeitschrift oder ausknipsen können wie den Fernseher, dann rufen wir die Polizei. Und die sieht tatsächlich die öffentliche Ordnung eine Stunde nach Mitternacht in Gefahr, zu einer Zeit, in der es in der Munderkinger Stadtmitte „toteste Hose” ist. Nackt im Munderkinger Marktplatzbrunnen baden-nein!

Die drei Männer sagten, sie wollten die Brunnenspringer nachahmen. So eine Frechheit! – Die wissen wohl nicht, dass die Brunnenspringer immer eine knöchellange Hose anhaben. Schon  Badehosen wären schamlos – oder würden unschöne Beine sichtbar werden lassen.

18.05.2004 | Kritik an der SWP – Freunde von Carmen T. melden sich

ALLMENDINGEN/EHINGEN (vf) – Die Tötung von Carmen T. aus Allmendingen war ein schreckliches Ereignis. Die Ehinger Schwäbische Zeitung und die SWP Ehingen berichteten sehr verschieden über den Vorgang, die SWP mit zahlreichen Fotos und in nicht gerade emotionsarmem Stil. Manche Leser hätten sich von der SZ möglicherweise eine reißerische Darstellung gewünscht, einige Leser anerkannten unsere zurückhaltende, auch die Angehörigen schonende Form der Darstellung. Nun melden sich vier Personen zu Wort, Waltraud Schenk und Maik Gläser aus Ehingen, Eva Eck aus Allmendingen und Michael Braig, Stuttgart, die sich „die Freunde von Carmen T. nennen. Sie unterziehen in einem Leserbrief an die Adresse der SWP Ehingen die Darstellung des Vorgangs „in der Südwestpresse am 23. und 24. April einer deutlichen Kritik.
Wir zitieren einige Satze aus dem auch an die SZ Ehingen übersandten Leserbrief. „Das Opfer dieser unerklärlichen Straftat wurde von der Presse als obdachlos, arbeitslos und spielsüchtig dargestellt. Dies entspricht allerdings nicht der Wahrheit. Carmen T. hatte eine eigene Wohnung in Allmendingen. … Carmen T. hatte nicht nur ein festes Arbeitsverhältnis, sondern auch noch eine Nebentätigkeit im Verkauf.
Unentschuldigtes  Fernbleiben von ihrem Arbeitsplatz entsprach unter keinen Umständen ihrer Persönlichkeit.
Denn genau dieser Grund, dass sie nicht beim Arbeiten war, bewegte uns dazu, nach ihr zu suchen…Carmen T. wurde durch diese Berichterstattung in ein sehr negatives und falsches Bild gerückt…. Was wir der Presse schwer anlasten, ist die rücksichtslose Berichterstattung. Menschlichkeit und Privatsphäre wurden hierbei nicht berücksichtigt. So wurde z. B. ein Foto von uns mit Namen veröffentlicht, obwohl persönlich darauf hingewiesen wurde, dies zu unterlassen.“

16.05.2004 | Uralte Familienbeziehung

ELLWANGEN / EHINGEN (vf) – Die Sonntagsausgabe der SZ Ehingen wird auch in Ellwangen gelesen. Das veranlasste einen 77-jährigen Konditormeister aus Ellwangen, sich seines Opas, den aus Ehingen stammenden Kaufmanns Max Bechler
zu erinnern. Der stammte aus der früher als Landwarenhändler bekannten gleichnamigen Ehinger Familie. Max Bechler heiratete im Jahr 1890 die Ellwangerin Marie Herrmann. Kennengelernt hatte er sie, weil er von Ehingen aus für Sprengungen im „Tiefen Stollen“ in Wasseralfingen Schwarzpulver  geliefert hatte. Max machte einen Abstecher nach Ellwangen, verliebte, verlobte, verheiratete sich und gründete in Ellwangen ein Textilgeschäft. Der Enkel des „Auswanderers” aus Ehingen durfte als Kind in den dreißiger Jahren die Ehinger Verwandtschaft im Urlaub mehrfach für längere Zeit besuchen und hat noch die Verlobungskarte seiner Großeltern von  Weihnachten 1889 aufbewahrt.

Der Ehinger Max Bechler verheiratete sich vor 114 Jahren nach Ellwangen; sein Enkel schickte uns dieses Foto zu.

09.05.2004 | SZ-Serie „25 Jahre zurück geblättert“

(vf) Wir haben im Ehinger SZ-Band vom Frühjahr 1979 gelesen und fanden einiges, das aus der Perspektive des Jahres 2004 interessant ist, nach dem Motto „ganz anders“ oder „überraschend ähnlich“, Thema unter Landwirten: „die Einfuhr von Getreidesubstituten“.

Kreisvorsitzender Zink nimmt bei einer Verabschiedung von Landwirtschaftsfachschülern in Ehingen Stellung. Zink befürchtet zusätzlich zum „Milchpulver- und Butterberg einen Weizenberg“, und zwar deshalb, weil zu viel Getreide nach Deutschland eingeführt und hier als Tierfutter verwendet werde; das mindere die Verkaufschancen der deutschen Getreideproduktion. – Anton Mößlang aus Niederhofen erhält bei der Schlussfeier einen Preis, ebenso Barbara Reinhardt aus Oberdischingen, Barbara Rothenbacher aus Algershofen und Edgar Müller aus Steinenfeld bei Ringingen.

TSV Schelklingen. Vorsitzender Walter Pfaus (inzwischen bekannter Krimi- und Dramen Autor), legt den Vereinsvorsitz nieder; ihm folgt Rechtsanwalt Rudi Graf.

Dem Munderkinger Gemeinderat liegen die Anträge zweier Frauen, aus Munderkingen und aus Ehingen, vor: Sie beantragen eine Zulassung als Taxi-Chauffeure. Nach langer Diskussion geben die Räte der Ehingerin den Vorzug, weil deren Taxi-Betrieb über drei Fahrzeuge verfüge.

Noch nicht genommener Urlaub, noch nicht abgebaute Überstunden. – Die Postgewerkschaft im Raum Ehingen wendet sich gegen einen Einstellungsstopp des Postministers. Begründung: 30 Prozent des Jahresurlaubs vom vergangenen Jahr seien jetzt, Ende März 1979, noch nicht genommen, weil die Personalsituation so knapp war. Und jede Menge Überstunden seien noch nicht durch Freizeit abgegolten. In Rißtissen wird ein CDU-Ortsverband gegründet. Erster Vorsitzender: Ludwig Schwarz. Bei der Gründung anwesend: der Ehinger CDU-Vorsitzende Anton Haid und Kreisvorsitzender Josef Traub, Munderkingen. Bei einem Autorennen aufdem Nürburgring erringt der Zwiefaltendorfer Rudolf Seher einen zweiten Platz.

05.05.2004 | Auf die Zündung kommt es an

EHINGEN (vf) -Wie bereits kurz notiert, unterstützt die Sparkasse Ulm mit ihrer Zweiganstalt  Ehingen die Renovierung der einstigen Spitalkapelle mit 13.000 Euro. Sparkassendirektor Oster kam gestern nach Ehingen und übergab zusammen mit Direktor Höpner, Ehingen, den großen Scheck.

M. Oster nannte den Betrag scherzhaft eine „Zündung“. – Den Dank für die Spende formulierten der Vorsitzende des Kapellen-Fördervereins Guggemos, OB Krieger und Raiba-Vorstandsmitglied Kloker (er führt für den Förderverein ehrenamtlich die Kassengeschäfte). -Anton Guggemos, Osters Scherzwort aufgreifend: „Wir brauchen noch mehr Zündungen!“ – OB Krieger teilte mit, dass bisher bereits 110.000 Euro für die Renovierung durch Mitgliedsbeiträge und Spenden zusammenkamen; er sei zuversichtlich, dass auch die 200.000 Euro „geschafft“ werden, die der Beitrag der Bürger sind, während weitere Beträge von der Denkmalsstiftung und auf dem Umweg über Staat und Stadt vom Steuerzahler kommen. Architekt Böttcher führte die Gäste durch die Kapelle, in der gerade Restauratoren frühere Wandfassungen freilegen. – Der kunstgeschichtliche Hit des Gebäudes ist die einstige Sakristei an der Ostseite mit einer gotischen Maßwerk-Decke und Malereien. Böttcher: Wir mussten nur reinigen, nicht neu malen. Direktor M. Oster äußerte den Gedanken, dass die Spende der Sparkasse beim Erhalt von Arbeitsplätzen helfe und dass eine schönere Heimat nicht nur für die Menschen, die hier leben, erfreulich sei, sondern auch Menschen von anderswo zu uns führen.

Der Gegenstand der Bewunderung, die Maßwerkdecke dereinstigen Sakristei, mit spätgotischer Ornament-Malerei. Fotos: vf

30.04.2004 | Neues Mühlrad und Stufen hinab zur Schmiech

EHINGEN-(sz) -NachdemJahr2005 könnte die Schmiech zwischen Blumenscheinberg und Bundesstraße 465 anders aussehen als heute. Der Technikausschuss des Gemeinderats ist in seiner Sitzung nächsten Donnerstag gebeten, einer Umgestaltung zuzustimmen.

Die Umgestaltung war ursprünglich zusammen mit einem „Ausbau des Blumenscheinberges“ geplant. Nachdem bei einem Spielplatz am Fuß des Berges Bäume gefällt wurden, zieht das Stadtbauamt die Planung für das Schmiech-Gelände vor. Die auf den beiden „Inseln“ im Bach wild gewachsenen Pflanzen sollen gerodet werden, auf der westlichen Insel wird eine Trauerweide gepflanzt, nach einer Uferabflachung wird ein „Röhrichtbereich“ geschaffen.

Zur Erinnerung an die frühere „Lauresmühle“ soll in den Mühlkanal ein Mühlrad eingebaut werden. Beim Blumenscheinberg wird eine Mauer erneuert „und der Bereich zu einer Aussichtsplattform ausgebaut“, wenn die Gemeinderäte zustimmen. „Um die Schmiech besser erlebbar zu machen, soll das Ufer mit Sitzstufen, die bis zum Wasser hinunterreichen, erschlossen werden.  Die Planzeichnung weist die Sitzstufen als sieben Meter breite Terrasse aus.

Die Arbeit ist im kommenden Jahr anlässlich der „Stadtsanierung III“ vorgesehen. Die Höhe der Kosten soll sich laut Stadtbauamt auf etwa 65.000 Euro belaufen. Für die Bauaufgabe „kann mit einer 60prozentigen Förderung gerechnet werden“, ist man bei der Baubehörde sicher.

In einem Buch über Ehingen („Geschichte einer oberschwäbischen Donaustadt“ von F. M. Weber) heißt es: „Im April 1689 vereinbart sich Johann Werz, .Müller vom Unterthor, mit dem Handwerksmeister Johann Braun über den Neuaufbau der Mühle. Um 1810 hat die Mühle Joseph Laure inne. Die Mühle ist jetzt in das Steuer- und Güterbuch eingetragen unter der Bezeichnung ,Bruckmühle, vermutlich weil die 1769/70 gebaute Straße nach Riedlingen nahe der Mühle die Schmiech überquert und Joseph Laure zugleich die öd liegende alte Bruckmühle bestandweise besaß, wohl deshalb auch Bruckmüller hieß. Offenbar von dem Müller Joseph Laure bekam die Mühle den Namen Lauresmühle, der noch heute der gebräuchlichste ist. Auf ihn folgte als Müller Joseph Zimmermann. Heute ist der Müllerbetrieb stillgelegt“, heißt es in dem Buch aus dem Jahr 1955. Foto: Blick auf die zugewachsenen beiden Schmiech-Inselchen, auf denen sich einst das Mühlengebäude befand. Im Vordergrund der steinerne Fest des Mühlenkanals, rechts der Weg zwischen Schmiech und Aldi.

Anmerkungen zum vorstehenden Text durch Walter Schaupp (Ehingen, im März 2024):

Blumenscheinberg ist ein Volksname, richtig heißt er Bruckmühlegässle.

In Ehingen gibt es ein paar Straßen und Gassen/Gässchen/Gässla, die im Volksmund einen Namen haben, aber an diesen Gassen ist kein Straßenschild angebracht ist. Ausnahme: Zitronengässle.

Die Stadtverwaltung erklärt dies so:  Wo keine Häuser/Wohnungen stehen, die dieser Straße/Gasse zugeordnet sind: kein Straßennamensschild. Ausnahme: Zitronengässle. Diese nur noch „alten“ Ehingern bekannten Gassen/Straßen sind das Glockengässle, Straußwirtsgässle, Bruckmühlegässle (Blumenscheinberg) und der Lammberg. In offiziellen Unterlagen sind die Namen so aufgeführt.