25.05.2004 | „Voll zufrieden“ Interview von Dietmar Burgmaier

EHINGEN (bur) – Oberst Neu von der Bürgerwache ist mit Verlauf und Organisation des Landestreffens der Garden und Wehren am Wochenende „voll zufrieden”.

SZ: Herr Neu, wieviel Zuschauer sahen den Festumzug am Sonntag?

Neu: Mir liegen bisher leider keine Zahlen vor; beim Landestreffen vor zehn Jahren zählten wir siebentausend, diesmal waren’s wohl weniger.

SZ: Beim Großen Zapfenstreich am Samstagabend waren doppelt so viel Zuschauer im Stadion wie am Freitagabend beim Tattoo. Waren viele auswärtige Gäste im Stadion?

Neu: Ja, etwa die Hälfte der Zuschauer am Samstagabend waren auswärtige, die man beim Fronleichnams-Zapfenstreich auf dem Marktplatz nicht sieht.

SZ: Am Freitagabend goss es beim Auftritt des Gebirgsmusikkorps wie aus Kübeln. Warum beendete der dirigierende Oberstleutnant das Tattoo nicht als Sie ihm auf der Aschenbahn mit der Hand ein Zeichen gaben abzubrechen?

Neu: Der Generalinspekteur und ich waren der Meinung, dass das Musikkorps abbrechen sollte, doch dieser Befehl ließ sich nicht ausführen; der Dirigent wollte den Auftritt wie geplant zu Ende bringen. Problematisch war dies, weil verschiedene Instrumente des Korps; beispielsweise die Akkordeone, im Regen Schaden nehmen können. – Die Bundeswehrmusikerwaren nach dem Auftritt vollkommen durchnässt; sie zogen sich in ihrem Bus für den anschließenden Auftritt im Zelt um. Bei Auftritten im Freien  wie beim Tattoo oder bei Gelöbnissen hat das Korps eine zweite Uniform-Garnitur im Bus – für alle Fälle.

SZ: Hat man dem Musikkorps für diesen Auftritt in strömendem Regen gedankt?

Neu: Ja, der Generalinspekteur überreichte eine Medaille, General Oerding vom II. Bundeswehr-Korps und ich bedankten uns auch.

SZ: Gefiel den Zuschauern der Auftritt des Gebirgsmusikkorps?

Neu: Ja, so was sahen die Ehingen noch nie. Vielleicht können wir in ein paar Jahren wieder eine ähnliche Veranstaltung anbieten.

SZ: Generalinspekteur Schneiderhan war im „Adler“ einquartiert. Wie verbrachte er seine freie Zeit? Neu: Nach dem Empfang im Rathaus am Freitag nahm er an einer Stadtführung teil; am Samstagnachmittag besuchte er seine in der Heimatstadt Saulgau lebende Mutter. – Der Generalinspekteur, der stellvertretende Kommandeur der schwedischen
Garde und ich berieten am Sonntagmorgen, wie die Partnerschaft zwischen schwedischer und Ehinger Garde fortgeführt wird. Schneiderhan und der Stab des II. Korps in Ulm
unterstützen diese Freundschaft weiterhin.

SZ: Wie kam es, dass Schneiderhan eingeladen wurde?

Neu: Im Rahmen von Partnerschaftstreffen lernte ich ihn kennen. Damals, vor 15 Jahren, war Schneiderhan Oberstleutnant in Münsingen. Bei Zusammenkünften in Saulgau und Berlin bat ich Schneiderhan um seinen offiziellen Besuch beim Landestreffen.

SZ: Sind die schwedischen Gardisten aktive Soldaten?

Neu: Teils, teils. Es sind einige „Reservisten” dabei, aber auch aktive Offiziere, etwa der die Musketiere führende Hauptmann. Er fliegt in wenigen Tagen in den Kosovo, wo er bis Weihnachten bei der KFOR, der internationalen Schutztruppe, dient.

SZ: Hat das Landestreffen dem kommandierenden General des II. Korps, Ulm, gefallen?

Neu: General Oerding stammt aus Norddeutschland. Weil es Bürgerwehren nur in Baden-Württemberg gibt, war das Landestreffen für Oerding recht interessant.

SZ: Der Kasse der Bürgerwache hat das Landestreffen sicher gut getan. Neu: Wir haben noch nicht abgerechnet; ich hoffe, dass wir die Kosten decken können. Die Verköstigung der schwedischen Gäste und die Miete fürs Festzelt sind ein Großteil der Kosten. – Die Schweden wohnten im Josefinum, sie fuhren mit einem Bus und einem Lastwagen wieder nach Hause.