24.05.2004 | Brunnensprung ohne Hosen

Kommentar

In der Nacht zum Samstag, nach Mitternacht, sprangen drei Männer nackt in den Marktplatzbrunnen. Ein Anwohner rief die Polizei, und die kam auch suchte nach den angeblichen Übeltätern.

Tagaus, tagein sehen wir im Fernsehen und an den Zeitschriftenständen Bilder von ziemlich entblößten
Menschen. Wer das nicht sehe will, schaut weg, kauft die Zeitschrift nicht, meldet seinen Fernseher ab (was eigenartigerweise doch niemand tut). Es gibt genügend Möglichkeiten, etwas zu übersehen, was uns nicht gefällt.

Wenn wir aber nun leibhaft nackte Menschen in einen Brunnentrog steigen sehen, wenn wir diese nackten Männer nicht einfach abbestellen können wie eine Zeitschrift oder ausknipsen können wie den Fernseher, dann rufen wir die Polizei. Und die sieht tatsächlich die öffentliche Ordnung eine Stunde nach Mitternacht in Gefahr, zu einer Zeit, in der es in der Munderkinger Stadtmitte „toteste Hose” ist. Nackt im Munderkinger Marktplatzbrunnen baden-nein!

Die drei Männer sagten, sie wollten die Brunnenspringer nachahmen. So eine Frechheit! – Die wissen wohl nicht, dass die Brunnenspringer immer eine knöchellange Hose anhaben. Schon  Badehosen wären schamlos – oder würden unschöne Beine sichtbar werden lassen.