EHINGEN-(sz) -NachdemJahr2005 könnte die Schmiech zwischen Blumenscheinberg und Bundesstraße 465 anders aussehen als heute. Der Technikausschuss des Gemeinderats ist in seiner Sitzung nächsten Donnerstag gebeten, einer Umgestaltung zuzustimmen.
Die Umgestaltung war ursprünglich zusammen mit einem „Ausbau des Blumenscheinberges“ geplant. Nachdem bei einem Spielplatz am Fuß des Berges Bäume gefällt wurden, zieht das Stadtbauamt die Planung für das Schmiech-Gelände vor. Die auf den beiden „Inseln“ im Bach wild gewachsenen Pflanzen sollen gerodet werden, auf der westlichen Insel wird eine Trauerweide gepflanzt, nach einer Uferabflachung wird ein „Röhrichtbereich“ geschaffen.
Zur Erinnerung an die frühere „Lauresmühle“ soll in den Mühlkanal ein Mühlrad eingebaut werden. Beim Blumenscheinberg wird eine Mauer erneuert „und der Bereich zu einer Aussichtsplattform ausgebaut“, wenn die Gemeinderäte zustimmen. „Um die Schmiech besser erlebbar zu machen, soll das Ufer mit Sitzstufen, die bis zum Wasser hinunterreichen, erschlossen werden. Die Planzeichnung weist die Sitzstufen als sieben Meter breite Terrasse aus.
Die Arbeit ist im kommenden Jahr anlässlich der „Stadtsanierung III“ vorgesehen. Die Höhe der Kosten soll sich laut Stadtbauamt auf etwa 65.000 Euro belaufen. Für die Bauaufgabe „kann mit einer 60prozentigen Förderung gerechnet werden“, ist man bei der Baubehörde sicher.
In einem Buch über Ehingen („Geschichte einer oberschwäbischen Donaustadt“ von F. M. Weber) heißt es: „Im April 1689 vereinbart sich Johann Werz, .Müller vom Unterthor, mit dem Handwerksmeister Johann Braun über den Neuaufbau der Mühle. Um 1810 hat die Mühle Joseph Laure inne. Die Mühle ist jetzt in das Steuer- und Güterbuch eingetragen unter der Bezeichnung ,Bruckmühle, vermutlich weil die 1769/70 gebaute Straße nach Riedlingen nahe der Mühle die Schmiech überquert und Joseph Laure zugleich die öd liegende alte Bruckmühle bestandweise besaß, wohl deshalb auch Bruckmüller hieß. Offenbar von dem Müller Joseph Laure bekam die Mühle den Namen Lauresmühle, der noch heute der gebräuchlichste ist. Auf ihn folgte als Müller Joseph Zimmermann. Heute ist der Müllerbetrieb stillgelegt“, heißt es in dem Buch aus dem Jahr 1955. Foto: Blick auf die zugewachsenen beiden Schmiech-Inselchen, auf denen sich einst das Mühlengebäude befand. Im Vordergrund der steinerne Fest des Mühlenkanals, rechts der Weg zwischen Schmiech und Aldi.
Anmerkungen zum vorstehenden Text durch Walter Schaupp (Ehingen, im März 2024):
Blumenscheinberg ist ein Volksname, richtig heißt er Bruckmühlegässle.
In Ehingen gibt es ein paar Straßen und Gassen/Gässchen/Gässla, die im Volksmund einen Namen haben, aber an diesen Gassen ist kein Straßenschild angebracht ist. Ausnahme: Zitronengässle.
Die Stadtverwaltung erklärt dies so: Wo keine Häuser/Wohnungen stehen, die dieser Straße/Gasse zugeordnet sind: kein Straßennamensschild. Ausnahme: Zitronengässle. Diese nur noch „alten“ Ehingern bekannten Gassen/Straßen sind das Glockengässle, Straußwirtsgässle, Bruckmühlegässle (Blumenscheinberg) und der Lammberg. In offiziellen Unterlagen sind die Namen so aufgeführt.