29.02.2004 | Zurückgeblättert 1979 – Müllumladestation und Argentinien-Reise

(vf) – Wir haben uns im Februar-Band der Ehinger Schwäbischen Zeitung Ehingen des Jahres 1979 umgeschaut.

25 Jahre Urologie im Ehinger Krankenhaus. – Der Alb-Donau-Kreistag wählt den Urologen Dr. Erich Mayer zum künftigen Facharzt einer künftigen urologischen Abteilung am Ehinger Krankenhaus.

Das Wasserwirtschaftsamt Ehingen wird im Februar 1979 aufgelöst. 28 Arbeitsplätze werden nach Ulm verlegt.

Der bedeutende James-Joyce-Übersetzer Hans Wollschläger („Ulysses”) liest auf Einladung der Ehinger VHS aus diesem berühmten Roman  in Ehingen vo und spricht über seine Übernutzung.

Müllumladestationen sind vor 25 Jahren ein großes Thema im Raum Ehingen. Heute kennen wir kaum noch das Wort. – Es ging damals darum, die Zahl der Mülltransporte ins Ulmer Donautal zu verringern durch den Einsatz größerer Lastkraftwagen. Problem: Beim Umladen werden Geruch und Dreck frei. Wo darf man das in der Nähe wohnenden Bürgern zumuten? Ein Streit entspinnt sich, ob beim Müllwerker Braig in Berkach eine solche Umladestation errichtet werden darf. Und ob es vielleicht richtig sei, Munderkinger Müll dort in größere Fahrzeuge umzuladen.

Der Allmendinger Gemeinderat vergibt den Bau einer Halle an einen Generalunternehmer. Die vorgesehene Aufnahme eines Kredits von einer Million Mark lässt die Verschuldung der Gemeinde auf das Anderthalbfache steigen. Der Haushalt der Gemeinde im Jahr 1979:8,2 Millionen Mark.

Vier Dörfer rund um den Hochberg, die Landwirte in Rechtenstein, Reichenstein, Talheim und Unterwilzingen wünschen eine Flurbereinigung. 1973 war die erste Informationsversammlung zu diesem Thema in Rechtenstein. Nun hoffen die Landwirte, dass das Verfahren wenigstens 1979 angeordnet wird.

Landwirtschaftlicher Berufswettkampf – so etwas gab es damals noch: 45 künftige Landwirte aus dem Raum Ehingen und Laichingen beteiligten sich an einem solchen vom Ehinger Landwirtschaftsamt veranstalteten Wettkampf. Die meisten Punkte erzielten Georg Werz, Untermarchtal, Alfons Ott, Mundeldingen, und Wolfgang Gölz, Ehingen.

Eine ungewöhnliche Reise, nach Argentinien, unternehmen Hans und Paul Hildenbrand. Sie besuchen Dächinger und Frankenhofener, die vor fünfzig Jahren in den Norden Argentiniens ausgewandert waren, soweit sie noch leben, und deren Nachkommen. Nur ein einziges Mal kam einer von den 1928 Ausgewanderten kurz zurück nach Deutschland, zur Goldenen Hochzeit der Eltern – das war 25 Jahre früher, 1954. – Jahre nach der Argentinien-Reise kam Verwandtschaft aus dem argentinischen Chaco auf die Ehinger Alb, darunter ein angeheirateter russischer Hochadeliger, dessen Familie durch die russische Revolution 1917 vertrieben worden war und die – als Flüchtlinge – in Nordargentinien ihren Lebensunterhalt durch Landwirtschaft erwarb. – Der Bezirksvorsitzende der Industriegewerkschaft Bau Steine Erden, der Allmendinger W. Gentzsch, wird in seinem Amt bestätigt Seine Forderung bei einer Versammlung: „Durch höhere Löhne die Attraktivität der Bauwirtschaft für Arbeitsuchende steigern.”