ÖPFINGEN (vf) – Adrian M. Grandt spricht am Freitag ab 19 Uhr im Kulturraum des Unteren Schlosses über die Geschichte der beiden Öpfinger Schlösser und über ihre frühere Besitzerfamilie, die von Freyberg. Der 27-jährige Pflegedienstleiter hat sich mit überraschendem Erfolg in die Erforschung der Ortsgeschichte hineingekniet und dabei mitgekriegt, was allem nach bisher nicht mehr bekannt war: Kaiser Maximilian hat 1502 Öpfingen (und Justingen) besucht.
Grandt stieß auf dieses historische Datum in einem Aktenbündel aus der Freyberg‘schen Geschichte, das sich früher im Staatsarchiv Sigmaringen befand und inzwischen ans Thum- und Taxissche Archiv in Regensburg abgegeben wurde. Grandt war in beiden Archiven. Für ihn natürlich besonders erfreulich: Im Vorgängergebäude des Oberen Schlosses, in dem er selbst seit drei Jahren wohnt, war sehr wahrscheinlich der volkstümliche Kaiser Max zu Gast.
Es ist nicht alltäglich, dass sich ein gelernter Altenpfleger und (inzwischen Pflegedienstleiter mit Aufsicht über 160 Personen) sich mit Geschichte befasst. Wir befragten Adrian Grandt zu seinem Leben. Der erst 27-Jährige stammt aus Oberschlesien (heute Polen). Seine Familie wanderte vor vierzehn Jahren in den Westen aus; Grandt wuchs in den folgenden Jahren in Hamburg auf. Nach einem fachbezogenen Abitur begann er in Warschau ein Theologiestudium, das er aber nach anderthalb Jahren abbrach und sein soziales Engagement auf die Altenpflege verlegte. Bereits in Hamburg war er in einer Caritas-Einrichtung als Pflegedienstleiter tätig, bevor er nach Ulm kam. Neben seiner Berufstätigkeit her qualifizierte er sich an einer Reutlinger Fachhochschule weiter. Seit drei Jahren ist er in Ulm tätig, seit drei Jahren wohnt er in Öpfingen, und gleich begann er sich für die Geschichte seines neuen Wohnorts zu interessieren; Geschichte sei sein Hobby, meinte er im Gespräch mit der Ehinger SZ-Redaktion. Grandt wird seinen Vortrag mit Dias illustrieren.