29.03.2004 | Kurs und Ständchen – Schotte belehrt Schottenmusik-Fans

EHINGEN – Die Ehinger Dudelsack-Gruppe „Pipes & Drums“ ließ sich übers Wochenende im Tagungsheim „Vogelhof“ bei Erbstetten belehren.

Die Hinweise für schotto-typtisches Musizieren gab ein echter, eigens aus Schottland eingeflogener Schotte. Ihren ernsthaften Unterricht unterbrachen die Ehinger Musiker (zu denen Bläser bis aus Ulm gehören) für ein Ständchen am Sonntagmorgen auf dem Ehinger Marktplatz.

Unser Foto zeigt, wie die Musiker gerade auf den MarktSquare einmarschieren. Vf

24.03.2004 | 120 Frauen frühstücken zusammen – Bitte alles außer Altwerden

ÖPFINGEN (kö) – Morgens um sieben Uhr haben die Öpfinger Turnfrauen angefangen mit den Vorbereitungen für ein Frühstück für 120 Frauen. Gut sollte es schmecken und gesund sollte es sein. Knusprige Brötchen, frisches Obst, Müsli, Saft und Kaffee, alles was frau“ morgens braucht, wurde angeboten. Sogar an ein Glas Sekt zur Aufmunterung des Kreislaufes hatte man gedacht.

Die Frauen aus dem Turngau wollten einfach mal so zusammenkommen, erklärte Claudia Kley beim ersten Frauenfrühstück des Turngaus, das eine ausgezeichnete Resonanz fand; es waren viel mehr Turnerinnen gekommen, als sich angemeldet hatten. Sicher war auch das Thema für alle Frauen interessant: „Anti-Aging“, zu deutsch wie „frau“ dem Alter entgegenwirken kann. Die Referentin, Dr. Eberhardt-Häußler, Ärztin für Naturheilverfahren, die zur Zeit eine Fachausbildung zur Hautärztin absolviert, sprach über alles, was man machen kann, um möglichst nicht so schnell zu altern. Ganz wichtig ist: keine Sonne ohne Sonnenschutz, keine Genussgifte. Sonne und Nikotin sind die größten Feinde einer guten Haut. Dreimal die Woche Bewegung, nämlich Ausdauersport, Gymnastik und Krafttraining sollten sein, um fit zu bleiben. – Anti-Aging-Cremes, Laserbehandlung, Falten unterspritzen und die umstrittene Hormontherapie in den Wechseljahren – die Turnfrauen wurden über all das von der Fachfrau informiert.

24.03.2004 | Angst vor dem Unausweichlichen

120 Frauen fuhren eigens an einem Sonntagmorgen nach Öpfingen, um zu hören, wie man nicht alt wird oder wenigstens nicht so schnell und wenn, wie man wenigstens nicht so alt aussieht.

Angst vor dem Unausweichlichen

Alt werden – eine schlimmere Vorstellung scheint es für viele Menschen, und vor allem Frauen, heute bei uns nicht zu geben. Klar, dass sich Leute finden, die Geld daran verdienen, Frauen Tipps zu geben – und noch besser: Frauen teure Operationen anzubieten, damit die Zeichen des Alters nicht so rasch deutlich werden. – Das Ergebnis sehen wir sehr gut in den USA, die uns immer einige Jahre voraus sind: Frauen, das Haar hellblond gefärbt, schwer bemalt, mit stählernen Muskeln, Erscheinungsbilder, die einen mit all ihrer Künstlichkeit frieren lassen. Sage keine Frau: Da sind nur die Männer schuld, dass wir uns so aufputzen! – Die meisten Männer, jedenfalls die besseren unter ihnen, die der fraulichen Bemühung wert sind, schätzen mehr den Charakter als den Aufputz.  (Veit Feger)

21.03.2004 | Ehingen in einer ‚großen Zeit‘ vor 90 Jahren

EHINGEN (vf) Liebhaber von sogenannten Militaria (Erinnerungsstücken mit Bezug zum Militär) werden auf diese Postkarte aus dem Ersten Weltkrieg schärfer sein als Fans der Ehinger Geschichte. – Die Stadtansicht auf dieser etwa neunzig Jahre alten Bildpostkarte ist dominiert von den Türmen der Kirchen St. Blasius und Herz-Jesu und von Kaminen des einstigen Zementwerks an der Adolffstraße; die Ansicht ist flankiert von den lorbeerumkränzten Jahreszahlen 1914 und 1916. Man darf annehmen, dass die Karte 1916 gedruckt und – wahrscheinlich – verschickt wurde. Der Käufer war der Ansicht, dass es sich hier um “Deutschlands große Zeit” handle. – Die Postkarte brachte es kürzlich bei einer Versteigerung im Internet auf 13 Euro.

17.03.2004 | Wieder Mostprämierung

UNTERSTADION (vf) – Der Kirchenchor lädt am Samstag, 3. April, zu seiner achten Mostprämierung ein. Wer anderthalb Liter Most zur Prüfung mitbringt, ist auch Teil der Jury. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Die Kirchenchorler kümmern sich aber nicht nur um den Raum im Gemeindehaus, sie sorgen auch für zusätzliche Unterhaltung: mit einem Sketch der Chormitglieder, mit einem Auftritt der Sportjugend, mit Gedichtvorträgen von Otto Breitschmid aus Dürnau und mit Musik von einem Alleinunterhalter. – Saalöffnung ist um 19 Uhr, das Programm beginnt um 20 Uhr. – Bis der Sieger feststeht, wird es dann schon dauern; das letzte Mal – als neunzig Proben vorlagen – ging das Prüfverfahren bis gegen Mitternacht.

Fotos: Nicht nur Ältere interessieren sich für den Most, auch jüngere, wie unser Schnappschuss vom letztjährigen Prüftermin zeigt; den jungen Jury-Mitgliedern schien der Most, den sie da zur Verkostung vorgesetzt bekamen, nicht zu schmecken: „Verdammt sauer“ oder „Semsa-kräbsler“ lautete wohl der Kommentar.

Foto: Walter Der Kirchenchor gibt seinen Mostprämierungen einen Anstrich von feierlich und scherzhaft zugleich. Er hat eigens eine Gruppe „Mostessen“ gegründet, die den Prämierungsabend begleiten (Unser Foto entstand bei dem Termin im vergangenen Jahr).

05.03.2004 | Ein Werber für Country

Friedrich Hog, 39, Obermarchtal, ist Country-Fan und engagiert sich seit Jahren für die Verbreitung von Country-Musik. Er beantwortete der SZ (vf) einige Fragen.

SZ: In welchem Alter begannen Sie, sich für „Country“ zu begeistern?

Hog: Das war vor 25 Jahren, ich war damals 14. Freddy Quinn moderierte im ZDF eine Sendung mit Countrymusik, Gunter Gabriel im „Ersten“. Thomas Gottschalk moderierte in Bayern 3 eine Radiosendung. Bruce Low kümmerte sich Samstagabends um die „Westernmelodie“. Im Radio DRS moderierte der europäische „Country-Papst“ Chuck Steiner eine Sendung, die man auch heute jeden Dienstagabend dort hören kann.

SZ: Was gefällt Ihnen an dieser Musik?

Die Vielzahl der Stilrichtungen. Die Musik wird „mit der Hand“ gemacht, ohne Computer. Es gibt spannende Geschichten, gute Texte, wunderschön klingende Instrumente wie Steel Guitar, Dobro, Mandoline. Nach dem Hören bleibt ein gutes Feeling. Und auch die Musiker selbst sind im persönlichen Umgang ganz toll. Machen Sie selber solche Musik? Ich nicht, aber meine Frau Monika spielt Gitarre und Akkordeon, unser Sohn Christopher (7) spielt Keyboard.

SZ: Seit wann engagieren Sie sich als Konzertorganisator und in den Medien für Country-Musik?

Seit drei Jahren bin ich Vizepräsident der „Country & Western Friends“ in Kötz bei Günzburg. – Seit acht Jahren mache ich eine Sendung bei „Radio free FM“ in Ulm, UKW 102,6, jeden letzten Montag im Monat ab-20 Uhr und in der Nacht auf Montag von 24 bis 1 Uhr. – Seit 15 Jahren schreibe ich Artikel in Fachzeitschriften (Country Times, Bluegrass Bühne, Country Circle, Western Mail). Seit 15 Jahren organisiere ich Konzerte und ganze Tourneen, seit 1997 für die Ehinger VHS die Country-Night zum Sankt-Patricks-Tag.

SZ: Fahren Sie zu besonderen Aufführungen?

An Pfingsten bin ich gern beim Festival in Neusüdende bei Oldenburg und im September in Gstaad / Schweiz. In Berlin, Kassel und in der slowakischen Universitätsstadt Trnava war ich schon bei speziellen Messen für Country-Freunde.

SZ: Gibt es einen Country-Musiker, der es Ihnen besonders angetan hat und den Sie persönlich kennen?

Zu zahlreichen Country-Künstlern in den USA, Australien, Kanada, Großbritannien habe ich e-mail-Kontakte. Viele kenne ich persönlich, etwa Steve Young, den ich auch schon mal in die Lindenhalle geholt habe.

SZ: Wie alt sind Sie, wer sind Ihre Eltern, wo sind Sie aufgewachsen, wo machten Sie Abi, wo studierten Sie, womit verdienen Sie Ihre „Brötchen“?

Ich werde nächstes Jahr 40; meine Eltern sind Lina und Franz Hog; mein Vater war Kaufmann; er ist vor 10 Jahren gestorben. Aufgewachsen bin ich in Obermarchtal, Abi machte ich 1985 in Ehingen. In Tübingen habe ich Jura studiert. Zusammen mit zwei Kollegen bin ich in der Kanzlei „Die Anwälte“ in Göppingen als selbstständiger Rechtsanwalt tätig mit den Schwerpunkten Architektenrecht, Baurecht, Mietrecht.

SZ: Was steht an?

Am 13. März kommen die „Candace Asher Band“ (USA) und Mandy (D) in die Lindenhalle, am 18. Mai kommt die „Kim Carson Band“ (USA) ins Ex-Franziskanerkloster. Foto: Friedrich Hog hat die Musiker für das Konzert nächste Woche in der Lindenhalle verpflichtet.

04.03.2004 | Nettes Schwätzte zwischen Gleis und altem Bahnhof

ROTTENACKER (vf) – Das Fernsehen ruft – und alle kommen. Auch die Heimatzeitung kann es sich in einer fernsehbegeisterten Zeit nicht ohne weiteres leisten, von einem solchen „Event” keine Notiz zu nehmen (auch wenn sie’s gern täte), weil es eine Konkurrenzzeitung gibt und die meisten eine Nicht-Beachtung des Vorgangs dann übelnehmen.

Gestern Nachmittag fanden sich ein halbes Dutzend Schülerinnen, Bürgermeister Hauler und ein Bahn-Repräsentant am Bahnhof ein, um – vor laufender Fernsehkamera und einem Stab-Mikrophon – miteinander zu sprechen.

Den Mädchen genügt bekanntlich nicht das Wartehäuschen direkt am Bahnhof, auf der Südseite der Durchgangsstraße; es ist auch zugig dort. Die Mädchen wandten sich ans ZDF, das sich gern als Schützer und Freund der kleinen Leute darstellt.

Bürgermeister Hauler zeigte sich gestern Nachmittag bei dem vom ZDF angeleierten Termin souverän: Er ging freundlich auf die Kinder ein, nicht ohne anzumerken, dass sie doch ein bisschen viel Aufwand für ihr Anliegen betreiben, zumal es ja am Bahnhof bereits ein Wartehäuschen gibt.

Wie an dieser Stelle von der Ehinger SZ vergangene Woche bereits ausführlich berichtet und kommentiert, wird es wohl dazu kommen, dass die Kinder künftig auch im Bahnhofsgebäude auf den Bus warten können, gegen die Witterung besser geschützt. Foto: Bürgermeister und Schulmädchen beim Gespräch fürs Fernsehen – das Wartehäuschen, zehn Meter vom Bahnhofsgebäude entfernt. Foto: vf