14.11.2003 | Vier Frauen möchten Theater spielen

NASGENSTADT (vf) – Die örtliche Theatergruppe um Autor und Regisseur Klaus Glatthaar hat mit ihrem „Casting” Glück: Immerhin vier Frauen sind interessiert, an der nächsten Inszenierung der Theatergruppe mitzuwirken; im Januar soll Premiere sein.

Zwei Frauenrollen sind noch zu besetzen. Für sie suchte die Theatergruppe per Zeitungsinserat Frauen, die bereit sind, sich der Mühe des Textlernens und des abendlichen Schauspielerns zu unterziehen. Vier Frauen meldeten sich, zwei mehr als unbedingt nötig. Die Nasgenstadter sind also nun in der glücklichen Lage, ein bisschen wählen zu dürfen. Das wird am kommenden Wochenende der Fall sein, in kleiner, gemütlicher Runde.

Klar, dass vorher keine Namen verraten werden, schließlich mag niemand gern als der unterliegende erscheinen. Andererseits brauchen Laientheatergruppen immer wieder mal „frisches Blut” – und vielleicht sind die Akteure um Klaus Glatthaar auch noch in kommenden Jahren an den jetzt noch nicht erwählten „Funden” froh.

Manche Leser des Casting-Aufrufs in der Tageszeitung (auch vf) kamen auf den Gedanken, die Theaterer möchten den Auswahlvorgang zu einem öffentlichen machen (wie das heute ja bei Schönheitswettbewerben das übliche ist) und dergestalt solche Wettbewerbe etwas auf die Schippe nehmen (was ja nicht schwer fällt). Aber: „Stimmt nicht.” Die Auswahl findet im kleinen Kreis der Schauspieler statt. Die müssen ja auch nachher mit irren neuen Kolleginnen im Proben und Aufführungsalltag klarkommen. In dem Theaterstück geht es um die Emanzipation des weiblichen Geschlechts. Weil man Stücke des Nasgenstadter Autors kennt, darf man annehmen, dass das Ganze nicht zum Trauerspiel gerät – mmh – nicht die Emanzipation (die vielleicht ab und zu auch), sondern das Theaterstück.