(vf) – Gute Werke müssen nicht teuer sein. Ein kleines Beispiel. Wochenmarkt in Ehingen. In der Oberen Hauptstraße, seit Jahren immer wieder an derselben Stelle, musiziert eine Gruppe Russen. Sie stellen sich auf eine oberschwäbische Straße und betteln, weil in ihrer Heimat Petersburg selbst gute Musiker noch weniger verdienen als sie hier mit Straßenmusik im Westen. Leider stehen sie ganz allein und verlassen da mit ihren Instrumenten; schwäbisch gschwätzt: Koi Sau hait zua. Vf stellt sich vor die Musiker hin, freut sich (erkennbar) über ihre gelungenen musikalischen Scherze oder ihre virtuos gespielten Passagen, spendet Beifall. Die Mienen der Musiker hellen sich sichtlich auf. Gut, gut – vf legt nachher auch was ins Körble, etwas nicht aus Metall. Aber schon allein, dass einer ihnen zugehört und geklatscht hat, tat dem Quartett sichtlich gut. Vf hörte gewissermaßen demonstrativ zu. Manchmal gelingt es ihm durchs Stehenbleiben und Beifall geben, dass auch einzelne andere seiner Landsleute das tun. Die meisten Vorbeigehenden hätten dazu war fünf oder zehn Minuten Zeit, aber „zu so einem Pofel hin stehen“, zu diesen Bettelmusikanten, da, neee !!!!! das wollen die meisten nicht. Und dabei könnten sie alle ganz billig ein kleines gutes Werk tun.