20.08.2003 | Bauunternehmen ist insolvent

KIRCHEN (vf) – Die Bauunternehmung Friedrich Hess beantragte am Dienstag die Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit. In einer Pressemitteilung schreiben die Geschäftsführer Horst Möhrle und Peter Schuster-Hess, der Schritt sei notwendig, „weil wir die laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen können. Dieser Zustand wurde durch die anhaltend schlechte Baukonjunktur, die damit verbundene schlechte Auftragslage und den Preisverfall hervorgerufen. In unserer Region hat sich die Situation in der jüngsten Vergangenheit dramatisch verschlechtert.“ Den entscheidenden Ausschlag zum Insolvenzantrag gab, so H. Möhrle gestern auf Anfrage der SZ, ein Text im Allgemeinen Teil eben dieser Schwäbischen Zeitung am Wochenende, in der angekündigt wird, dass die „Kommunen im Land in den nächsten drei Jahren ihre Bau-Aufträge um vierzig Prozent zurückfahren werden – finanzbedingt. Nun ist das Bauunternehmen Hess mit seiner Ausrichtung auch auf Straßenbau auf Aufträge von Kommunen angewiesen. „Es tut weh“, sagt Möhrle, „aber wenn man sieht, dass es nur noch schlechter werden kann,  bringt es nichts, sich verstärkt zu verschulden.“ Derzeit beschäftigt das Unternehmen 46 Personen, davon 9 im Verwaltungs- und Planungsbereich. Von Wasserkopf kann man da nicht insolvent sprechen. Die Beschäftigten erhielten ihre Juli-Löhne noch nicht, aber es gibt einen Topf, in den sämtliche Betriebe einzahlen müssen und der in solchen Fällen einspringt. Nach einem Gespräch von Horst Möhrle und Peter Schuster-Hess gestern mit dem Insolvenzverwalter scheint festzustehen, dass die beiden Geschäftsführer, der eine seit 17, der andere seit 20 Jahren bei der Firma, von der Geschäftsführung nicht schnall-fall ausgeschlossen werden; der Insolvenzverwalter scheint an ihrem Können interessiert, wenn es darum geht, ob etwas vom Unternehmen gerettet werden kann. Horst Möhrle resigniert: Unsere Firmenphilosophie qualitätsbewusster Arbeit zahlte sich nicht aus.