08.05.2003 | Drei neue Störche auf dem Munderkinger Rathausdach

MUNDERKINGEN (vf) – Angenehme Nachricht für lokalpatriotische Munderkinger und Freunde einer bedrohten Vogel-Art: Das Storchenpaar auf dem Rathausdach hat drei Störchlein zum Schlüpfen gebracht.

Storchenfreund Albert Merkte hat vom Turm der Stadtpfarrkirche aus das erfreuliche Ergebnis von Eierlegen und Brüten beobachtet. Er kümmert sich bekanntlich mit weiteren Storchenfreunden der Stadt um die Besiedlung auf dem Rathausdach. So hat er beispielsweise auch dieses Jahr wieder das Nest dort oben gereinigt. Das Nest wird nicht von den Störchen, sondern vor allem von Tauben verschissen (pardon!!!). Störche machen ihr „Geschäft”, so Merkle, außerhalb ihres Nestes (ist ja auch ganz vernünftig). Aus Emerkingen ist noch keine ebenso freudvolle Nachricht von der Fortpflanzungstätigkeit der Großvögel zu berichten; dort nisten zwar ebenfalls zwei Störche, aber sie sind – bisher jedenfalls – ohne Nachwuchs. – Schon erstaunlich, was aufmerksame und geduldige Beobachter im Lauf von Jahren mitkriegen. Die Munderkinger Storcheneitern – seit Jahren die selben – fliegen im Herbst nicht über Land und Meer nach Süden, sondern bloß bis nach Uttenweiler – heidanei!!! Dort überwintern sie beim Mühlenweiher und fühlen sich da anscheinend ganz wohl. Aber ihre Jungen, so die drei Überlebenden des vergangenen Jahres, die hauen ab ganz weit fort, zumindest bis zum Mittelmeer, vielleicht darüber hinaus auf dessen Seite und mitten in das warme Afrika (so genau weiß man das nicht) und wachsen drei Jahre lang fern der Heimat, bis sie, wie das so schön heißt: „geschlechtsreif” sind (nicht: schlachtreif, eine andere Form der Reife, vor allem von Vierbeinern). Dann kommen sie in unser geliebtes Deutschland zurück (so hoffen wir Vaterlandsfreunde jeden falls) und sorgen hier dafür, dass die Störche als Art nicht aussterben. Wäre ja auch schlimm, wenn auf unseren Rathäusern keine solchen großen Vögel mehr wohnen. Auch die Emerkinger Störche reisen nicht mehr bis nach Kenia, auch sie überwintern hier, und diese faulen Säcke fliegen nicht mal bis nach Uttenweiler, sie überwintern bereits auf Wiesen zwischen Munderkingen und Emerkingen. Der Munderkinger Storchenfreund Dr. Biegert erleichtert ihnen diese Entscheidung für Deutschland, ja sogar für unsere engste schwäbische Heimat dadurch, dass er sich um ihre Verpflegung kümmert.