EHINGEN / NASGENSTADT (vf) – Gleich an vier Stellen der Stadt, teils nahe beieinander, betätigten sich dieses Jahr Mainachtsscherzer. Die Themen: Der neue „Berliner Platz“ an der Kollegiengasse, anmaßend parkende Polizeibeamte, „Kurort Ehingen“, Kreisverkehr in Ehingen, Fußgängerüberweg auf den Nasgenstadter Gollenäckern.
Ein witziger Mainachtsscherzer (oder gar eine -scherzerIN?) sah sich das jüngst angelegte Plätzle an der Kollegiengasse an, das an zwei Seiten von einer massiven Mauer eingerahmt ist. Früher stand hier ein Wohnhaus mit Schreierei. Die Stadtverwaltung ließ die mächtigen Mauern rund um das Plätze errichten und sogar teuer sandstrahlen. „So viele Mauern sagte sich der phantasiebegabte Ehinger und kam von dieser Beobachtung auf die Idee, das Plätzle auf „Berliner Platz“ zu taufen.
Andere Mainachtsscherzer ärgerten sich darüber, dass Polizeibeamte kürzlich in der Innenstadt auf einem Plätzle an der Schwanengasse parkten, wo es nicht gerade angezeigt war. Wer von uns ist nicht neidisch auf diese privilegierten Parker. – Eine Nachfrage der Ehinger SZ bei der Polizei-Pressestelle in Ulm vor einigen Wochen ergab, dass die Männer von „Weiß-Grün Tübingen“ (Scherzname für Polizeibeamte in Südwürttemberg) für solches Parken natürlich immer eine Entschuldigung von wegen „höherer Zwänge“ haben.
Vermutlich von den selben Mainachts-Aktiven stammte die Installation „Kreisverkehr“ vor dem Rathaus. Vf meint: Inzwischen glaubt in Ehingen niemand mehr an die Lernfähigkeit in manchem Rathaus-Zimmer. Während unsere Nachbarn in Frankreich schon vor Jahrzehnten auf den Vorteil von Kreisverkehren gekommen sind und während Erbach eher und die Biberacher wenigstens in den letzten Jahren den Vorteil erkannten, tun sich in Ehingen die
Zuständigen noch immer schwer damit, die eleganteste Kreuzungsverkehrs-Regulierungsweise öfters zu verwirklichen. Der Verfasser dieses Berichts fragt sich seit Jahren: Lässt ein „großer deutscher Ampelhersteller“ so viel Geld nach Ehingen fließen, dass an möglichst vielen Kreuzungen Ampeln errichtet oder belassen werden?? – Aber vermutlich verfügt der Schreiber dieser Zeilen nur über einen beschränkten Untertanenverstand. Und vermutlich zu Unrecht überkommt ihn jedes Mal beim Durchfahren von Erbach ein Glücksgefühl, wenn ihm einfällt, wie er früher dort vor den Ampeln im Stau stand. Der „Jahrgang 1895“ schlug in der Nacht zum 1. Mai ebenfalls zu: Er erklärte Ehinger zur Kurstadt und wandelte das Mini-Bächle vor der Sparkasse in ein neues Ehinger Kneipp-Bad um.

Ein Blick nach Nasgenstadt.
Auf den Gollenäckern machte ein Mainächtler seinem Ärger darüber Luft, dass die Stadtverwaltung sich schwer damit tut, einen weiteren Zebrastreifen anzulegen. Auf das dortige Ortseinfahrtsschild war die Annahme gepinselt, dass die Zuständigen in der Stadtverwaltung meinen, „Nasgenstadt ist Niemandsland“.

Das neue Ortsschild von Nasgenstadt, das jetzt „Niemandsland“ heißt und in dem jetzt alles erlaubt ist – nur keine Zebrastreifen. Foto: vf