Karl Moser aus Rottenacker schreibt zur Kritik eines Fernsehfilms über das Kloster Untermarchtal u.a. „Bei der Lektüre Ihres Berichtes unter dem Titel „Ein ganz üblicher Fernsehfilm“ über das Kloster Untermarchtal, der am Dienstag, 22. Januar in Bayern 3 gesendet wurde, gewinne ich den Eindruck, dass besagtes Kloster bei Ihnen in Misskredit steht. Das Kloster Untermarchtal gehört nach meiner Ansicht zu den selten gewordenen Institutionen in einer Welt mit viel Konsum und Ellenbogenverhalten und wenig inhaltlichen Perspektiven. Ein Kloster, in dem selbstlos so viel Mitmenschlichkeit gelebt und praktiziert wird, und das mit 55 Einrichtungen für Kinder, Kranke, Alte und Behinderte viele gute Werke tut, ist für meine Begriffe nahezu unantastbar. Neuerdings fordern verschiedene Gruppierungen wieder die Rückbesinnung auf moralische und ethische Werte, hervorgerufen ist dieser Sinneswandel durch rasant wachsende gesellschaftliche Probleme.
Der heutigen Schwesterngeneration Rechenschaft dafür abzuverlangen, woher sie ihre Güter haben, erscheint mehr als polemisch. Ich finde, im Gegensatz zu Ihnen, dass der Film das engagierte Wirken dieser meinem Verständnis nach bewundernswerten Frauen zutreffend, aufschlussreich und unterhaltsam dargestellt hat. Aus meinem Bekanntenkreis habe ich gehört, dass ihn auch viele junge Menschen interessiert verfolgt haben und beeindruckt waren. Es muss vor
einem breiten Publikum nicht unbedingt das Innerste eines Menschen ausgebreitet werden, wie beispielsweise die eventuellen sexuellen Probleme von Klosterfrauen“.
Anmerkung der Redaktion: Es scheint dem Leserbrief-Schreiber entgangen zu sein, dass sich unsere Kritik weitgehend an die Adresse der Filmemacher, nicht an die der Klosterfrauen richtete. – Fragen zu stellen ist übrigens eine der wichtigsten Aufgaben jedes Mediums und rechtfertigt erst seine Existenz. Im Übrigen berichtet die Ehinger SZ seit Jahrzehnten umfangreich über das Mutterhaus der Vinzentinerinnen, übrigens durchweg positiv und öfters aufgrund von Eigeninitiative, nicht aufgrund von uns vorgelegten Mitteilungen. Das scheint dem Leserbriefschreiber entgangen zu sein.