SCHMIECHEN / SCHELKLINGEN (vf) – Schmiechener Schalmeienbläser und Narren sind verärgert. Schon im Frühjahr letzten Jahres hatten sie sich darum bemüht, dass die Narrengäste von weitum vor dem großen Narrensprung am 11. Februar in Schmiechen die Nacht durchfeiern dürfen. Nun hat der Schelklinger Schultes im November seine Zusage zurückgenommen. Gefeiert werden darf nun nur bis nachts 3 Uhr, dann soll Schluss sein. – Nachdem ein Vorstoß von Ortschaftsrat und Schalmeien-Chef im Schelklinger Rathaus nichts hatten, machen die Umzugsplaner ihren Ärger jetzt öffentlich.
Norbert Reiber betont im Gespräch mit der Ehinger SZ-Redaktion, dass am Auftakt des zweitägigen Narrenfestes ein von Pfarrer Stoll, Schelklingen, geleiteter Narrengottesdienst steht. Er bringt auch vor, dass die Schmiechener Bürger – wenn überhaupt – mehr Lärm von der Narrennacht mitkriegen, wenn die Narren ihren Brauchtumsabend nachts um 3 Uhr beenden müssen, statt überhaupt nicht.
Gegen die Befürchtung von Bürgermeister Knapp, Sonntagsgottesdienstbesucher könnten sich durch nach der langen Freinacht heimkehrende Narren belästigt fühlen, führt Schalmeien-Vorsitzender Reiber an, dass am Sonntagmorgen in Schmiechen gar kein Gottesdienst stattfindet. Reiber führt auch an, dass in Dornstadt jedes Jahr e°i°n°e fastnächtliche Freinacht von der Gemeindeverwaltung genehmigt wird – „ohne Nachteile für andere Bürger“.
Reiber verweist auch darauf, dass die Aufgaben der Schmiechener Ortspolizei laut Eingemeindungsvertrag bei der Schmiechener Ortsverwaltung bleiben und dass sich der Ortschaftsrat für den Wunsch der Schmiechener Narren nach einer Freinacht aussprach.
Die Schmiechener Narren fühlen sich geradezu gemobbt, weil sie erfahren haben, dass die Stadt Schelklingen sogar die Haftpflichtversicherung für den Hemdglonker-Umzug in Schelklingen übernimmt, sinngemäß: dass die Stadtverwaltung die Narretei in der Kernstadt fördert und die in Schmiechen benachteiligt. „
Mir der Vorbereitung des Narrentreffens der Alb-Donau-Region haben sich die „Burrenhexen“ „unter Vorstand Karlheinz Mannhart und die Schalmeienbläser viel Mühe gemacht; die Freinacht wäre nach Narrenmesse, Brauchtumsabend und Narrensprung am 11. Februar das i-Dipfele ihres Fests. An ihrem Umzug erwarten die Veranstalter 98 Gruppen mit insgesamt viertausend Hasträgern.
Das Zelt für den Brauchtumsabend und für die Bewirtung der Narren, soweit diese nicht die örtlichen Gasthäuser besuchen wollen oder von fliegenden Händlern bedient werden, wird an der Fabrikstraße aufgebaut, im Süden der Gemeinde. Ursprünglich hatte man an einen Standort auf dem traditionellen Festgelände gedacht, Richtung Schmiechener See. Aber dann müssten Narren in größerer Zahl die Bundesstraße und die Eisenbahn-Gleise überqueren, und diese Gefahrenquelle wollte man umgehen. Die Ehinger SZ hat dem Bürgermeister von Schelklingen die Gelegenheit zur Stellungnahme angeboten. BM Knapp stellte uns den Brief zur Verfügung, den er im November an den Vorsitzenden der Schalmeiengruppe richtete, er schreibt darin unter anderem: „Bei unserem Gespräch im Frühjahr habe ich Ihnen zugesagt, dass ich Ihrem Anliegen, in der Nacht vom 10. auf 11. 2. 2001 eine Freinacht zu genehmigen, wohlwollend gegenüberstehe. In der Zwischenzeit habe ich mich bei einigen Gemeinden in unserem Landkreis erkundigt, welche Erfahrungen diesbezüglich in der Vergangenheit gemacht worden sind. Diese Erkundigungen haben ergeben, dass die meisten Gemeinden und Städte es für ausreichend ansehen, bei derartigen Veranstaltungen eine Sperrzeitverkürzung vorzunehmen. Da bei solchen Veranstaltungen der Alkoholkonsum erfahrungsgemäß nicht gerade niedrig ist, befürchte ich, dass bei einer Freinacht für die Bevölkerung, die sich dem fastnächtlichen Treiben nicht anschließt, nicht unerhebliche Beeinträchtigungen entstehen. Deswegen bin ich der Auffassung, dass es ein großes Entgegenkommen der Stadt darstellt, wenn bis 3.00 Uhr morgens eine Sperrzeitverkürzung erfolgt.“