Wir setzen unseren Rückblick auf das zu Ende gehende Jahr fort. Auch mit unserer zweiten Folge bleiben wir noch im ersten Monat des Jahres. Weniger Geld für Soziales. Bereits im Januar wird die Weiterexistenz der Ehinger Firma „Fairkauf“ fraglich. Die Einrichtung soll Menschen helfen, nochmals in der „Ersten“ Arbeitswelt Fuß zu fassen. – Seit Herbst 2003 ist „Fairkauf“ dicht.
Verkaufen, verkaufen, verkaufen. Das kennzeichnet unsere Welt. Im Januar klingt in der Ehinger SZ ein Thema an, das die Zeitungsmacher (dieses Echo der Zustände) das ganze Jahr über beschäftigen wird: Die SZ macht bekannt, dass ein Schemmerhofener Unternehmer, der mit dem Abbau und Transport von Kies reich geworden ist, das Gelände des Autohauses Fischer, dann „Autohaus Ehingen“, an der Fischer-Kreuzung erworben hat. Eine der Absichten des Unternehmers Dünkel lautet: ein Gebäude errichten und an einen Discounter (vielleicht Aldi) gewinnbringend vermieten. Das Autohaus Gelände erweist sich aber für eine solche Nutzung als zu klein. Inzwischen ist der Bauhof der ehemaligen Bauunternehmung Freudigmann einige hundert Meter weiter westlich im Gespräch für eine solche Nutzung: Auch das große Grundstück des Ehinger Stromversorgers Maunz – Guggemos nahe dem Gasthaus „El Greco“ (zuvor „Neues Haus“) kommt während des Jahres 2003 als mögliches „Verkaufspflaster“ ins Gespräch. Jetzt, fast ein Jahr später, scheinen noch nirgendwo „die Würfel gefallen“ zu sein. Aber inzwischen hat das angesehene Unternehmen Freudigmann die Segel gestrichen; seine Maschinen und Immobilien werden nun von dem Schemmerhofener Unternehmer „verwertet“, wie das so schön heißt.
Napoleons Russland-Feldzug der scheint ja nun wirklich lange her zu sein, fast zweihundert Jahre. Ein Fernsehfilm über den französischen Nachrevolutions-Diktator veranlasst eine Munderkingerin, in den Familienakten zu kramen: Sie bringt der SZ eine Urkunde, die ihrem Urgroßvater die Teilnahme an diesem Feldzug bestätigt-das „dankbare württembergische Königshaus“.
Nach Südafrika fliegen acht Frauen und Männer aus Lauterach. Pater Josef König aus Neuburg, früher lange Jahre in Südafrika Missionar und Sozialarbeiter (was die allermeisten Missionare ja sind), wird diese Lauteracher Gruppe begleiten. – Eine Folge dieses Besuchs: Im Sommer kommt ein schwarz-afrikanischer Chor und begeistert hunderte Zuhörer in der Lauteracher Halle.
Konkurrenz im Sozialbereich. Die unternehmerisch tätige „Krankenhaus-GmbH“ des Alb-Donau-Kreises denkt an den Bau von Pflegeheimen. Der Bedarf steigt in den nächsten Jahren an; die sozialen Lasten für die Allgemeinheit, vor allem aber für die ausführenden Landkreise und Kommunen, steigen. Warum also dieses künftigen Kostenfaktor nicht selbst „in die Hand nehmen“. Wolfgang Neumeister von der Krankenhaus-GmbH plant unter anderem den Bau eines Pflegeheims in Schelklingen. Die bisherigen Anbieter solcher Dienste, in unserem Raum vor allem die Caritas, aber auch der Deutsche Orden, sehen in solchen Plänen eine Bedrohung ihres Aufgaben- und Einnahmenfeldes. Jetzt, zum Ende des Jahres 2003, erhofft man sich in Schelklingen vom Neubau eines solchen Pflegeheims mitten in der Stadt eine Verbesserung jener „Personalsituation“, wie sie derzeit im Altenheim „St. Ulrich“ besteht.
– Bei einem der ersten großen Fastnachtsumzüge des Jahres zeigt sich der Schelklinger Schultes souverän in Skifahrer-Ausrüstung als „Talfahrer“.
Raubüberfall. Kriminelles und Verkehrsunfälle übergehen wir in diesem Rückblick weitgehend. Sie kommen sowieso jahraus, jahrein vor. Damit’ s aber nicht so aussieht, als gäbe es .sie nicht, erwähnen wir einen „Raubüberfall auf eine Ehinger Spielhalle im Januar“. Die Überfaller machen einige hundert Euro Beute. – Verglichen mit dem, was in großen Städten abgeht, können wir im Raum Ehingen sagen: „noch Gold“.
„Windräder sollen Geld bringen“. Diese Hoffnung macht man sich in manchen Rathäusern, auch: in Rottenacker. Ersteller-Firmen sollen zahlen, dafür, dass sie auf der Markung einen solchen Stromerzeuger aufstellen dürfen. Der Weg bis zu dieser „Sonderkonjunktur für Gemeindekassen“ ist aber doch weit. Überall gibt es Widerstände von Anliegern gegen die Rad-Pläne. Bei Rottenacker steht noch keines der schon lang projektierten Räder, ebenfalls nicht bei Ennahofen. Aus dem Geld, das man im Rathaus Rottenacker für den Bau von Wegen vorsah, ist also bisher nichts geworden. – Inzwischen werden wohl noch weitere Rad-Pläne Makulatur. Diese Woche nämlich erklärte die Bundesregierung ihre Absicht, Rad-Bauten in wenig windträchtigen Gebieten nicht mehr wie bisher zu fördern.