16.04.2002 | Gedächtnisständchen für den Pfannenmate

EHINGEN (vf) – Genau vor hundert Jahren starb der „Pfannen-Mate”, ein armer Mann aus Schlechtenfeld, der am Kohlerberg unter ärmlichen Umständen gelebt hatte. Inzwischen ist aus dem armen Mann eine bekannte Ehinger Fasnetsfigur geworden, und die Matekapelle benennt sich nach ihm.

 Der Ehinger Obernarr und Autohaus-Chef Josef („Beppe”) Mantz hat sich um das ernstere Gedächtnis des armen Manns vom Kohlerberg verdient gemacht: Er ließ dort vor einigen Jahren auf seine Kosten einen Gedenkstein setzen. An diesem Gedenkstein bringt nun die Matekapelle am Todestag des Mannes am nächsten Samstag um 16 Uhr ein Gedenk-Ständchen. Dann fahren die Musiker ans Ehinger Museum. Dort wollen sie die neunzig Jahre alte Drehorgel der Matekapelle dem Museum zur Aufbewahrung (und wohl auch zur Ausstellung) übergeben. Die Drehorgel war irreparabel kaputt. Die Matekapelle hat bereits einen Ersatz, eine Drehorgel, die sie bei einem Pfullendorfer Hersteller für etwa fünftausend Mark erwarb.

Herrenberger Stadtbaumeister, Ehinger Bundestagsabgeordneter

Musikalisch geleitet wird die Matekapelle seit etwa zehn Jahren von dem gebürtigen Dächinger Fritz Peter; organisatorisch geleitet wird sie von dem Brieler Karlheinz Wekenmann. – Prominentestes Mitglied derzeit ist der Bundestagsabgeordnete Heinz Seiffert. Auch nicht unprominent ist ein inzwischen seltener geworden Mate-Musikant, der derzeitige Stadtbaumeister von Herrenberg. Zu den Gedächtniszeremonien ist die Öffentlichkeit eingeladen.

04.04.2002 | Den Boten für die Nachricht schlagen

EHINGEN (vf) – Die Ehinger SZ hatte in ihrer Ausgabe vom 27. März auf einen Missstand hingewiesen: An einer Außenseite des Rathauses standen Müllsäcke, aus denen jemand in unguter Absicht leicht hätte Akten entnehmen und missbräuchlich verwenden können. Die SZ nannte diesen Missstand und gab – journalistisch ehrenwert – vor einer Veröffentlichung der Kritik der Stadtverwaltung Gelegenheit, mit unserer Veröffentlichung zusammen zu dieser Kritik Stellung zu nehmen. Die SZ veröffentlichte diese Stellungnahme im Wortlaut – fast ein ebenso lange Text wie unser Bericht.

In dieser Stellungnahme schrieb L. Griener von der Stadtverwaltung Ehingen: Abfalleimer seien „lediglich noch gemäß Dienstanweisung vom 22. August 1991 für Restmüll (z. B. Tempo-Taschentücher, Bleistiftabfälle, leere Filzstifte usw.) zugelassen. Sollte dennoch, vielleicht aus Unachtsamkeit, Schriftstück in den Restmüll gelangt sein, wird die Stadtverwaltung dem nachgehen, die Sache prüfen und auf eine ordnungsgemäße Vernichtung hinwirken.“

Statt dass die Stadtverwaltung so souverän wäre und zugäbe, dass irgendein Mitarbeiter mit Akten umging ohne Rücksicht auf möglichen Missbrauch, wirft L. Griener der SZ in ihrer „Seite für den Bürger“ im „Wochenblatt“ vom 3. April vor, der SZ-Berichterstatter betreibe „Müllklau“.

Man kennt die Regel. Der, der den Fehler beging, schreit: „Haltet den Dieb!“ – Nachdem wir der Stadtverwaltung Gelegenheit gaben, zu unserer Kritik zeitgleich Stellung zu nehmen, wollen wir hoffen, dass die Stadtverwaltung diese unsere Stellungnahme zu ihrem Vorwurf des Müllklaus wenigstens auf der nächsten „Bürgerseite“ abdruckt.